Häufige Fragen (FAQ)

Wo kann ich die Wildblumenflächen des Bunten Bandes finden ?

Vor dem Bahnhof Schlump an der großen Kreuzung liegt eine schon teilweise fertiggestellte Fläche. Am Weidenstieg direkt an der Christuskirche befindet die größte Fläche, und im Grünzug westlich der Christuskirche am Eppendorfer Weg (nahe der Fruchtallee) liegt eine dritte Wildblumenfläche. Alle Flächen sind frei zugänglich. Macht doch mal einen kleinen Spaziergang.

Wildbienen, sind das nicht diese total aggressiven Bienen, deren Stiche sehr gefährlich sind ?

Auf anderen Kontinenten gibt es tatsächlich aggressive Wildbienen. Die in Norddeutschland lebenden Wildbienen sind jedoch keineswegs angriffslustig, sondern eher scheu. Sie interessieren sich nicht für menschliche Nahrung wie zB. Süßigkeiten. Ihr Stachel ist in den meisten Fällen so weich und klein, dass er die menschliche Haut nicht durchsticht. Ihr Gift ist viel schwächer als das der Honigbiene, weniger schmerzhaft als der Biss einer Ameise, so dass man Stiche von Wildbienen nicht fürchten muss. Insgesamt sind es harmlose und unauffällige kleine Wesen.

Stimmt es, dass Wildbienen in hohlen Bäumen nisten und dort Honig haben, den man auch essen kann ?

Wildbienen nisten meist im Boden, in Mauerfugen oder auch in Löchern in Holz oder Stein. Sie sammeln nur so winzige Mengen Pollen und speichern keinen Honig, dass man nichts ernten kann, denn sie leben allein (solitär), nicht in einem Bienenvolk. Manchmal kommt es vor, dass ein Bienenschwarm aus Honigbienen dem Imker davonfliegt und sich in einem hohlen Baum einnistet. Das sind dann aber gezüchtete Bienen, keine Wildbienen.

Ich habe Seedbombs geschenkt bekommen, wo kann ich die hinwerfen ?

Man kann die überall hinwerfen, wo man möchte, aber in den meisten Fällen wird hier in der Stadt nicht viel gedeihen, da der Boden sehr verdichtet ist und die Grünpfleger der Stadt regelmäßig alles abmähen. Die Seedbombs auf dem eigenen Balkon einzupflanzen oder auf der eigenen Grünpatenschaft ist sinnvoller.

Ich will ein Insektenhotel kaufen, um Wildbienen zu unterstützen, welche sind wirklich nützlich ?

Insektenhotels sind sehr gut zur Beobachtung, aber zum Artenschutz der Wildbienen tragen sie kaum etwas bei, denn es mangelt nicht an Nistmöglichkeiten, sondern an Blühpflanzen. Die meisten Wildbienen legen ihre Eier im Boden ab. Wenn man zur Beobachtung eine Wildbienen-Nisthilfe kauft, sollte man keine kaufen, in der Tannenzapfen und Rindenstücke sind (nutzlos) und wo die Löcher in weiches Holz, rissiges Holz oder ins Stirnholz gebohrt sind. Röhrchen aus Plexisglas sind gar nicht zu empfehlen (die Brut verpilzt). Auch ausgefranste Löcher und Röhrchen werden von den Bienen nicht angenommen.

Warum nur Biotope für Wildbienen ? Warum zielt das Bunte Band zB. nicht auf Vögel und andere Tiergruppen ?

Insekten sind die Basis der Nahrungspyramide. Vögel brauchen zur Aufzucht ihrer Brut viele Insekten. Fördert man also die Insekten, verbessert man damit auch die Überlebensmöglichkeiten der Vögel. In der Natur ist alles vernetzt, die Wildbienen werden beim Bunten Band nur deswegen in den Mittelpunkt gestellt, da sie in einem direkten Zusammenhang stehen mit einem möglichst vielfältigen Pflanzenbestand und weil sie weniger mobil sind als zB. Vögel. Sie brauchen kleinräumigere Biotopvernetzungen. Die Wildbiene steht hier also als Botschafterin der Artenvielfalt.

Ich möchte gern Imkern lernen und Bienenstöcke haben, um etwas zum Schutz der Bienen beizutragen. Was muss ich dafür machen ?

Honigbienen sind Nutztiere. Sie sind als Art nicht gefährdet, und man trägt nichts zum Artenschutz bei, wenn man imkert. Es ist faszinierend, Honigbienen zu halten und zu beobachten, und dazu noch leckeren Honig zu gewinnen – aber mit Naturschutz hat das Ganze nichts zu tun. Im Gegenteil – es kann zu blütenarmen Zeiten die Nahrungskonkurrenz zwischen Honigbienen und Wildbienen dazu führen, dass sich die Zahl der Wildbienen verringert.

Man kann die Kokons von Mauerbienen bestellen, ist das sinnvoll ?

Nein. Die Mauerbienen, die gewerblich gezüchtet werden, gehören nicht zu den seltenen Arten und sind auch nicht gefährdet. Sie werden benutzt, um in Gewächshäusern und in Obstplantagen Bestäubungsarbeit zu verrichten. Es hilft dem Artenschutz nicht, wenn man Kokons bestellt. Wenn man Mauerbienen aus anderen Teilen des Landes bestellt, trägt man zur genetischen Verfälschung der lokal lebenden Mauerbienen bei. Es kann sein, dass die Nachkommen dann zB. nicht mehr so gut mit dem norddeutschen Wetter zurechtkommen oder nicht zur richtigen Zeit schlüpfen.

Im Internet wurde eine Schmetterlings- und Hummeltränke gezeigt, mit der man die Tiere durch Zuckerwasser unterstützen kann, ich möchte so etwas gern haben, was muss man beachten ?

Weder die käuflichen noch die selber gebastelten Zuckerwasser-Tränken sind sinnvoll. Der süße Saft verkeimt schnell, man müsste mehrfach am Tag die kleinen Schälchen mit heißem Wasser schrubben und neu befüllen, sonst werden sie zu einer Krankheitsquelle. Zuckerwasser ist dazu auch keine gesunde Ernährung für Schmetterlinge oder Hummeln. Honigwasser ist aber noch schlechter – es können Krankheitserreger im Honig sein, die für Hummeln und Bienen sehr gefährlich sind. Jeder Blumentopf mit Wildblumen, jede kleine Grünpatenschaft an der Straße ist hilfreicher als so eine Tränke. Mit einer Zuckerwasser-Tränke kann man eher Schaden anrichten als etwas Gutes zu tun. Der einzige Moment, wo Zuckerwasser als Nothilfe sinnvoll ist, ist im Frühling, wenn man bei kühlem Wetter eine erschöpfte Hummelkönigin damit stärken kann. Dazu mischt man das Zuckerwasser frisch an, läst die Hummelkönigin daran saugen, und so kann sie mit neuer Energie nach einem geeigneten Nest suchen.

Ist bei heißem Wetter eine Wassertränke für Bienen sinnvoll ?

Staatenbildende Insekten wie Honigbienen, Feldwespen und Hornissen brauchen bei heißem Wetter ständig Wasser, um ihr Nest zu kühlen. Besonders sinnvoll ist dabei eine Tränke, die mit Wasser, nassem Lehm, nassem Sand,vollgesogenem Moos und Steinen zum Sitzen gefüllt ist – die Tiere können dann auch wichtige Mineralien aufnehmen, und der nasse Lehm wird von Wildbienen gern für Nestverschlüsse genutzt. Am nassen Sand saugen gern Schmetterlinge. Lehmklumpen kann man zB. an Baustellen finden.