Der Felsen- oder Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) ist zwar keine heimische Pflanze, wird aber trotzdem von den Bienen und Hummeln sehr gut besucht, und hat ein paar Eigenschaften, die ihn für Grünpaten und Stadtgärtner fast unentbehrlich machen. Er ist gut angepasst an trockene und gleichzeitig schattige Standorte, wie man sie in felsigen Landschaften findet, und die in der Stadt aber eben auch sehr häufig sind. Er breitet sich gern aus und unterdrückt auch andere Pflanzen, wird aber trotzdem selten zum Problem, da er sehr leicht zu entfernen ist. Er wurzelt nicht tief und braucht nur wenig Erde. Vollsonnige Standorte bekommen ihm gar nicht gut, der Halbschatten ist ideal.
Seine weichen, gelappten Blätter machen immer eine gute Figur, die Pflanze wird bis zu 30 cm hoch und neigt dazu, eine geschlossene Decke zu bilden, er ist mehrjährig und sehr frosthart. Die weißen oder pinkfarbenen Blüten erscheinen im Mai und Juni. Die Fruchtstände sehen aus wie spitze Storchschnäbel.
Die Vermehrung ist gänzlich unproblematisch – die Storchschnäbel breiten sich im Laufe des Jahres aus, und möchte man weitere Pflanzen gewinnen, so greift man einfach dort hin, wo er dicht steht oder stört, zieht sich völlig mühelos die gewünschen Pflanzen aus der Storchschnabeldecke oder zwickt bei Bedarf auch die braunen, faserigen Wurzeltriebe einfach durch.
Vom Storchschnabel gibt es im Handel noch viele weitere Arten und Sorten. Viele davon verankern sich viel stärker im Boden und sind dann bei Bedarf auch schwieriger zu entfernen als der Felsen-Storchschnabel – das sollte man wissen, bevor man sich leichtsinnigerweise den Garten mit attraktiven Zuchtsorten des Storchenschnabels vollpflanzt.
Wie die meisten Storchschnabelarten hat auch der Felsen-Storchschnabel einen sehr würzigen, durchdringenden Geruch, der frei wird, wenn man die Blätter berührt. Diese Eigenschaft macht ihn zu einer unentbehrlichen Beetumrandungspflanze für Grünpaten – Hunde lieben diesen Geruch gar nicht.