Tierportraits – kleine Krabbeltiere

Flauschige Wildbienen und schöne Schmetterlinge schützen – klar ! Aber was ist mit den anderen Krabblern ? Wer kümmert sich um Wanzen, Asseln, Käfer und Co. ? Zum Glück profitieren auch diese kleinen Tiere enorm, wenn man Blühflächen anlegt.

Der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) war früher sehr selten in Deutschland, er profitiert von der Klimaerwärmung und war 2020 und 2021 häufiger anzutreffen. Der Käfer ernährt sich von Blütenpollen, die Larven leben im Boden und fressen Wurzeln und totes Pflanzenmaterial.

Pinselkäfer

Käfer schmücken sich gern mit metallisch glänzenden Flügeldecken. Nicht so der Pinselkäfer (hier auf dem Bild Trichius gallicus, es gibt verschiedene Arten) – er ist haarig, geradezu pelzig. Die Larven entwickeln sich in morschem Holz, die Käfer besuchen gern Blüten von Doldenblütlern und andere Blüten, bei denen der Pollen leicht zugänglich ist.

Totengräber Nicophorus vespillo

Der Totengräber ist ein Käfer, der in seinem Ökosystem eine wichtige Rolle spielt. Er tut genau das, was sein Name schon verrät – er vergräbt die Leichen kleinerer Tiere. Ist zB. eine Maus gestorben, so scharren die Totengräber die Erde unter der Maus beseite, so dass der Kadaver nach und nach tiefer sinkt, bis er in der Erde verschwunden ist. Weibchen und Männchen finden sich zu Paaren zusammen. Die Käfer kommunizieren mit Geräuschen, die sich durch Reibung ihrer Hinterleibsplatten erzeugen. Mit diesem Zirpen wird das Revier verteidigt, aber auch um Partner geworben. Aus dem verwesenden Fleisch formen die Elternpaare Kugeln, in welche die Eier abgelegt werden. Die geschlüpften kleinen Käferlarven werden von ihren Eltern gefüttert, können jedoch auch schon bald selbst fressen. Bis zur Verpuppung werden die Nachkommen von ihren Eltern bewacht und verteidigt. Diese intensive Brutpflege und das ausgeprägte Sozialverhalten sind für Käfer ungewöhnlich und treten nur bei der Gattung Nicophorus auf.

Feuerwanzen (Pyrrhocoris apterus) sitzen gemütlich in der Sonne. Sie sind gesellig und man findet sie dort, wo sie an herabgefallenen Pflanzensamen von Linden, Malven und anderen saugen können. Das Weibchen legt seine Eier in einer kleinen Erdgrube ab und bewacht das Gelege eine Weile. Die knallrote Färbung der Tiere ist eine Warnfarbe, Feuerwanzen sind zwar nicht giftig und stechen auch nicht, sind aber wohl recht übelschmeckend und werden von Vögeln gemieden.

Die Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria) ist groß, beeindruckend und sieht aus wie eine Hornisse – dabei ist sie völlig harmlos. Sie lebt als Larve im Nest von Hornissen oder Hummeln als „Kommensale“, also als geduldete Mitesserin, und ernährt sich von den Abfällen, die im Nest so anfallen. Die Larve schleicht sich aus dem Nest, wenn die Zeit der Verpuppung gekommen ist, und verpuppt sich in der Erde. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Nektar. Die auf dem Foto gezeigte Hornissenschwebfliege erfreut sich gerade an den üppigen Blüten des Wasserdosts.

Die Rollassel (Armadillidium vulgare) kann man leicht mit dem Saftkugler (Glomeris marginata) verwechselt werden – dessen Rückenschilde sind jedoch hell gerandet. Asseln gehören nicht zu den Insekten, es sind Krebstiere. Die Rollassel führt ein Leben ähnlich wie die Kellerassel – sie frisst abgestorbene Pflanzenmasse, häutet sich alle paar Wochen und das Weibchen legt dreimal im Jahr Eier. Im Winter fällt sie in eine Kältestarre.