Die Pimpernellrose (Rosa pimpinellifolia, Synonym: Rosa spinosissima) gibt Insekten Nektar und Pollen, ihre Hagebutten werden von Vögeln im Winter gefressen, und dazu sind ihre stark dornigen Zweige auch noch ein sehr guter Schutz für Vogelnester. Pimpernellrose wird sie genannt, weil ihre relativ kleinen, gezackten Blätter den Blättern der Pimpernelle ähneln (Kleiner Wiesenknopf, Sanguisorba minor). Man nennt sie auch Dünenrose, sie wächst in der Natur auf Dünen, auf Felsen und an Waldrändern. Schon früh wurde sie vom Menschen als Zierpflanze verwendet und auch gezüchtet, es entstanden dabei auch gefüllte und weniger stachlige Sorten.
Die Pimpernellrose ist mit unzähligen Stacheln und Borsten übersät, sie wird bis zu 1,80m hoch und blüht als typische Wildrose nur einmal Mai bis Juni, die Blütezeit dauert nur etwa 10 Tage. Ihre Blüten sind schlicht weiß und ungefüllt. Sie duften unvergleichlich süß und fein. Anders als bei vielen anderen Wildrosen sind die Hagebutten nicht länglich, sondern kompakt und wie ein kleiner, praller Kürbis geformt. Im Winter werden die Hagebutten oft schwarz. Sie vermehrt sich über Wurzelausläufer und bildet mit der Zeit so ganze Kolonien von unterirdisch zusammenhängenden Pflanzen.
Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man die Pimpernellrose mit der häufigen Kartoffelrose verwechseln. Die Kartoffelrose (Rosa rugosa) wird von vielen Menschen als „die“ Wildrose betrachtet, dabei stammt sie aus Ostasien und wurde als Zierpflanze eingeschleppt. An der Nordseeküste wurde sie zur Dünenbefestigung gepflanzt und erwies sich dort als derart durchsetzungsstark, dass sie heimische Arten wie die Pimpernellrose verdrängte und mittlerweile bekämpft wird. Man kann die beiden leicht unterscheiden: Die Pimpernellrose hat glatte Blätter, die Blätter der Kartoffelrose sind deutlich runzlig. Die Kartoffelrose wird im Handel nach wie vor als billige Gartenrose angeboten, doch wer klug ist, pflanzt natürlich lieber die Pimpernellrose, die bei Insekten und Singvögeln noch mal deutlich beliebter ist als ihre ostasiatische Schwester.
Die Pimpernellrose braucht, wie alle Rosen, einen sonnigen Standort. Im Halbschatten wächst sie nur langsam und blüht kaum. Der Boden sollte durchlässig und nicht zu nährstoffhaltig sein. Man kann sich von der Pimpernellrose einfach einen unterirdischen Ausläufer abstechen. Auch Stecklinge sind möglich, dazu einfach ein 30cm langes, fingerdickes Zweigstück von Blättern befreien und im Frühling oder frühen Herbst zu 2/3 in die Erde stecken – am besten an einer Stelle, wo die Erde meist feucht ist, sonst muss man halt bei Trockenheit wässern. Auch die Aussaat ist möglich, erfordert aber manchmal sehr, sehr viel Geduld. Teilweise keinen die Samen erst nach Jahren.
Ob man sich die Pimpernellrose in den Garten holt oder nicht, sollte man sich gut überlegen. Sie sprosst unteridische Ausläufer, die dann irgendwo zwischen anderen Pflanzen plötzlich auftauchen. Man kann diese Ausläufer sehr gut abstechen und verschenken. Tut man das nicht, hat man nach einer Weile ein ständig anwachsendes, extrem dorniges Rosengebüsch. Bei den Singvögeln stößt das auf sehr viel Beifall, aber vielleicht möchte man auch noch andere Pflanzen außer der Pimpernellrose im Garten haben, dann sollte man sie im Auge behalten und behutsam im Zaum halten. Einen Rückschnitt nimmt sie übrigens gar nicht übel. Sie gehört zu den wenigen Rosen, die man tatsächlich wie eine Hecke schneiden kann, falls man das möchte.