20. Die Breitblättrige Platterbse

Die Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius) wird auch oft als Staudenwicke bezeichnet. Während die bekanntere Duftwicke (Lathyrus odoratus) einjährig ist, bildet die Breitblättrige Platterbse dicke unterirdische Speicherwurzeln, aus denen sie jedes Frühjahr wieder austreibt. Sie rankt bis zu zwei Metern hoch und blüht vom Juni bis August.

Ihre Blüten sehen irgendwie altmodisch aus und duften gar nicht. Noch so eine öde Zierpflanze ? Keineswegs. Man sollte man ihr, wenn man Platz hat, an einem sonnigen Zaun oder Rankgitter einen Platz im Garten einräumen. Trotz ihrer Duftlosigkeit sind die Blüten bei den Hummeln sehr beliebt, und die Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum) ist sogar auf den Pollen der Platterbse spezialisiert. Ganz streng ist diese Spezialisierung nicht, diese Mörtelbiene nimmt auch den Pollen anderer Schmetterlingsblütler wie Duftwicke, Hauhechel oder Steinklee.

Ab Ende April kann man die Platterbsen und Wicken in Töpfen oder im Freiland aussäen. Sie sind Dunkelkeimer, die Samen müssen also mit mindestens einem cm Erde bedeckt werden. Man kann sich auch eine Tochterpflanze von jemand beschaffen, der bereits die Staudenwicke kultiviert – sie sät sich gern aus. Der Standort sollte weder zu feucht noch zu trocken sein, der Boden durchlässig. Sie braucht unbedingt eine Rankhilfe.

Die Breitblättrige Platterbse ist eine Wildpflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt und vom Menschen als Zierpflanze vor etwa 500 Jahren nach Nordeuropa gebracht wurde. Heimisch ist dagegen die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), sie blüht wesentlich früher als ihre breitblättrige Schwester. Von beiden gibt es auch gezüchtete Sorten.

Schmetterlingsblütler wie die Platterbse leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft binden und für die Pflanze verfügbar machen. So wird unter der Pflanze der Boden mit Stickstoff angereichert. Man sollte also darauf achten, ein Magerbeet nicht mit Pflanzen wie Platterbse, Klee oder Hauhechel zu bestücken, weil das Beet damit unbeabsichtigt gedüngt wird.