Eine Pflanze, die sich bei den Bienen und Hummeln der allergrößten Beliebtheit erfreut, ist der Natternkopf (Echium vulgare). Er sieht mit seinen leuchtend blauen Blüten dazu auch noch unverschämt gut aus, so dass es eigentlich recht verwunderlich ist, weshalb diese Wildpflanze bisher keine beliebte Gartenpflanze ist. Das mag daran liegen, dass er borstig-stachlige vertrocknete Überreste hinterlässt, wenn er abstirbt. Das Streicheln sollte man bei dieser Pflanze lieber unterlassen. Solange der Natternkopf klein ist – er ist zweijährig und existiert ein Jahr lang als dekorative Blattrosette – kann man seine zungenartigen Blätter gefahrlos anfassen, erst im Zusammenhang mit den Blüten entwickelt er seine piekenden Borsten.
Seine Blütentriebe können je nach Standort bis zu 80 cm hoch werden, er blüht ab Mai und bis in den Herbst hinein. Er liebt einen durchlässigen Boden und braucht unbedingt einen sonnigen Standort.
Möchte man den Natternkopf im Garten haben, verteilt man am bestem im Herbst etwas Natternkopf-Saat auf sonnigen, offenen Bodenstellen. Teilen kann man Natternkopf-Pflanzen nicht, der Natternkopf bildet eine Pfahlwurzel aus und stirbt nach der Blüte ab. Er lässt sich ungern umpflanzen. Wenn man etwas Übung im Umpflanzen hat, kann man jedoch auch Natternköpfe und andere Pfahlwurzler umpflanzen, je jünger die Blattrosette ist und je besser der angepeilte Standort, desto höher die Überlebenswahrscheinlichkeit. Sobald ein Pfahlwurzler sich jedoch anschickt, einen Blütentrieb hervorzubringen, sollte man das Umpflanzen lassen – da ist es dann definitiv zu spät.
Vom Natternkopf abhängig ist die streng auf Natternkopf spezialisierte Natternkopf-Mauerbiene. Sie ist sehr selten geworden. Um ihr eine Heimat zu bieten, sind größere Bestände an Natternkopf nötig. Es lohnt sich also, möglichst viele Menschen für diese Pflanze zu begeistern.