Schon in der Antike wurde der Beinwell (Symphytum officinale) als Heilmittel verwendet, auch heute sind Wirkstoffe aus dem Beinwell in Sportsalben enthalten. Hat man diese Heilpflanze im Garten, erfreut das die Hummeln sehr. Der Beinwell blüht im Frühsommer, je nach Sorte sind seine Blüten violett, blau oder weiß. Er gehört, wie auch Lungenkraut, Borretsch und Natternkopf, zu den Raublattgewächsen. Seine großen Blattzungen sind an den Rändern und Stengeln behaart, die Blüten hängen glockenartig von anmutig gebogenen Blütentrieben herab. Er zieht im Winter komplett ein, treibt im Frühling wieder aus und entwickelt sich im Laufe des Jahres zu einer recht stattlichen, großzügig beblätterten Pflanze, die bis zu 80 cm hoch werden kann.
Im Halbschatten gedeiht er gut, aber auch volle Sonne und Vollschatten wird toleriert – wenn es nur nicht trocken ist. Der Beinwell mag feuchten, nährstoffreichen Boden und kommt auch mit Staunässe gut klar. Er wächst gern in der Nähe von Gewässern. Im Garten haben Jungpflanzen des Beinwell es zunächst manchmal schwer – die Schnecken lieben die jungen Blätter sehr, und in Trockenphasen plagt ihn der echte Mehltau. Hat er jedoch ersteinmal seine fleischigen Wurzeln tief in die Erde versenkt, kann ihm das alles nicht mehr viel anhaben. Wenn es ihm gut geht, bildet er auch Ausläufer mit Tochterpflanzen, die man zur Vermehrung ausgraben kann. Eine Aussaat ist ebenso möglich (Samen gut mit Erde bedecken, er ist Dunkelkeimer). Üblich ist auch die Vermehrung durch Teilung einer alten Beinwellpflanze mit einem Spaten. Selbst einzelne abgeschnittene dicke Wurzeln können sich wieder zu ganzen Pflanzen entwickeln.
Nach der Blüte fallen die Stengel des Beinwell oft um, und die Blattmasse macht sich sehr breit im Beet. Der Beinwell nimmt es einem nicht übel, wenn man ihn nach der Blüte beschneidet. Die Blätter ergeben einen ausgezeichneten Kompost. Man kann aber auch eine düngende Pflanzenjauche daraus herstellen. Ganz abschneiden sollt man ihn allerdings nicht, er bildet oft später noch weitere Blüten aus. Vielleicht verstaucht man sich ja auch etwas oder hat Gelenkschmerzen, dann kann man sich ein zerstampftes Beinwellblatt auf die entsprechende Stelle legen. Essen oder als Tee trinken sollte man ihn aber besser nicht, da er Stoffe enthält, welche bei Aufnahme durch den Magen die Leber schädigen können.