Pflanzenportrait – der Gilbweiderich



Der einheimische gewöhnliche Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) ist eine Pflanze, die in Flussauen und feuchten Gebieten wächst, aber auch auf Waldlichtungen und an trockenen Stellen vorkommt. Als Zierpflanze im Garten wird auch der nicht einheimische punktierte Gilbweiderich gepflanzt, der haariger ist als der gewöhnliche. Beide Arten blühen im Sommer gelb, die Pflanze wird bis zu 70 cm hoch, eine typische Staude, die frosthart ist und im Frühling zuverlässig neu austreibt.

Man könnte den Gilbweiderich für uninteressant halten, da er praktisch keinen Nektar bildet und daher kaum von Insekten besucht wird. Nur eine langweilige Zierpflanze ? – Wären da nicht die Schenkelbienen Macropis europaea und Makropis fulvipes, die vom Gilbweiderich abhängig sind. Sie sammeln nicht den Nektar, sondern ein Öl, das von Gilbweiderichblüten abgesondert wird. Dieses Öl verbinden sie mit dem gesammelten Pollen, es ist überlebenswichtig für die Larven der Schenkelbiene. Damit sich diese Bienen ansiedeln, reicht natürlich eine einzelne Pflanze nicht aus, man sollte also darauf achten, in der Umgebung noch weiteren Gilbweiderich anzusiedeln, wenn man die Schenkelbienen anlocken möchte. Die Bienen nutzen sowohl die einheimische wie auch die Zierform.

Die Staude lässt sich leicht durch Teilung im Herbst vermehren und ist in jeder Hinsicht pflegeleicht, stellt keine großen Ansprüche an den Boden und verträgt sowohl Halbschatten als auch Sonne. Wenn dem Gilbweiderich der Boden zusagt, blüht er sogar im Vollschatten. Ganz trockene, sandige Standorte mag er nicht so, besiedelt sonst aber jeden problematischen Standort treu und zuverlässig.