Pflanzenportrait – die Walderdbeere

Nicht nur beim Menschen beliebt – die Walderdbeere (Fragaria vesca) erfreut auch Insekten, Singvögel und Igel. Sie gedeiht im Halbschatten und Schatten, ihre weißen Blüten erscheinen von April bis Juni, und ihre Früchte sind recht schmackhaft. Es gibt runde und spitze Varianten der Früchte. Sie ist in allem kleiner als die gezüchtete Erdbeere, ihre Blätter und Blüten sind zierlicher, sie ist niedriger, die Früchte sind klein.

Sie vermehrt sich über lange, dünne Ausläufer und kann dadurch ein bisschen lästig werden – andererseits: wer kann einer Erdbeere schon ernsthaft irgendwas übelnehmen ? Im Zweifelsfall verschenkt man die überzähligen Pflanzen einfach, und wenn man mal aus Versehen einen der Ausläufer abreißt, ist das nicht tragisch.
Man kann sie auch aussäen, anders als bei der Vermehrung durch Ausläufer können die Früchte dann auch andere Geschmacksnuancen als die der Mutterpflanze aufweisen.
Ein klares „Nein“ ist empfohlen, wenn jemand einem Ableger der indischen Schein-Erdbeere schenken möchte. Diese entfernte Verwandte der Walderdbeere sieht der echten Walderdbeere zwar täuschend ähnlich, doch die Früchte schmecken fade wie Papierbrei. Ich habe schon Amseln beobachtet, die diese Früchte wieder ausspuckten, sogar die Schnecken sind nicht interessiert. In der Blütezeit kann man sie an den gelben Blüten erkennen, und ihre Früchte hängen nicht herab, wie die der Walderdbeere, sondern stehen hoch. Die Scheinerdbeere wuchert stark und ist schwer zu entfernen.