Von den Glockenblumen existieren unüberschaubar viele Arten und zusätzlich auch noch gezüchtete Sorten – die pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) ist jedoch besonders gut geeignet für städtische Flächen. Ihre Blätter sind lang, schmal und glänzend, etwas robuster als viele ihrer zarten Schwestern. Sie sieht aus wie eine Glockenblume aus dem Bilderbuch – die hübschen spitze Knospen öffnen sich zu mittelgroßen, zartblauen Blüten. Sie blüht von Juni bis August und wird bis zu 80 cm hoch. Sie ist mehrjährig und wächst im Halbschatten, aber auch in der Sonne.
Besucht wird sie von vielen Insekten, besonders interessant ist jedoch die Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi), die nicht nur gern in der Blüte der pfirsichblättrigen Glockenblume schläft, sondern in ihrem Überleben an Glockenblumen gebunden ist. Die Glockenblumen-Scherenbiene ist oligolektisch, dh. stark spezialisiert bei der Pollensuche. Nur aus Glockenblumen holt diese Biene den Pollen, der als Speise für die Larven im Nest gelagert wird. Wer eine größere Menge an Glockenblumen im Garten hat, trägt zum Überleben dieser immer seltener werdenden Bienenart bei.
Die Aussaat der sehr feinen Samen im Frühling ist unkompliziert, wie fast alle Sämlinge sind auch diese jedoch sehr gefährdet durch Schnecken. Die im Frühling gekeimten Pflanzen blühen erst im folgenden Jahr. Eine Vermehrung durch Teilung alter Pflanzen ist ebenfalls sehr gut im Herbst oder Frühling möglich.
Wer die pfirsichblättrige Glockenblume einmal gesehen hat, möchte sie im Garten nicht mehr missen – doch es spricht natürlich gar nichts dagegen, noch viele weitere Glockenblumenarten und -sorten anzusiedeln. Bei einigen kriechenden Sorten muss man darauf achten, dass sie zum Wuchern neigen. Manche Arten haben spezielle Wünsche, was den Boden angeht – wenn man sich ein bisschen vorher informiert, lassen sich so Enttäuschungen vermeiden. Die pfirsichblättrige Glockenblume ist dagegen in jeder Hinsicht sehr unkompliziert.